Renaturierung der Nette südlich von Wachtendonk (Herbst 2018)

Der Netteverband hat die Nette in zwei Bauabschnitten 2018 an insgesamt drei verbandseigenen Uferstreifen renaturiert. Der Gewässerlauf der Nette wurde auf den Uferstreifen so umgestaltet, dass ein naturnahes Gewässerbett entstand. Wesentliche Ziele waren die Erhöhung der Strömungsvielfalt, die Schaffung wechselnder Gewässerbreiten, die Erhöhung von Laufkrümmungen und der Einbau von Totholz. Diese Maßnahmen dienen dazu, wieder mehr naturnahe Lebensräume, wie Schlammbänke oder Kolke, für Fische und kleinere Tiere zu schaffen. Die Abflussleistungen und auch die Höhe der Gewässersohle der Nette wurden durch die Maßnahmen nicht beeinträchtigt oder verändert. Die Gesamtmaßnahme wurde zu 80 % vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
 
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1. Bauabschnitt
Im Frühjahr 2018 baute der Netteverband mit dem eigenen Betrieb in Abstimmung mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV NRW) auf einer Länge von ca. 200 m Totholz in die Nette ein. Aufgrund des LANUV-Pegels Haus Langenfeld begann die Maßnahmen mit einem Abstand von mind. 50 m unterhalb des Pegels. Es wurden Wurzelstubben sehr unterschiedlicher Größe teils am Ufer, teils im Gewässerbett eingebaut und mit Eichenspaltpfählen gesichert. Durch diese natürlichen Störelemente, die selbst auch Lebensraum sind, bilden sich mit der Zeit naturnahe Strukturen wie Kolke und Bänke in der Nette.
 
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Bild 1: Strukturarme und gleichförmige Sohle der Nette vor Durchführung der Maßnahme.
Bild 2: Durch den Einbau von Totholzstubben wird die Strömungsdiversität erhöht.
 
2. Bauabschnitt
Im Sommer 2018 renaturierte der Netteverband die Nette entlang zwei rechtsseitig liegender Uferstreifen, die sich bereits im Verbandseigentum befanden. Dabei nutzte die Planung die wechselnden Breiten der Ufer­streifen optimal. So entstanden neben Gewässeraufweitungen an schmalen Stellen auch große Mäander­bögen mit dem gesamten Formenschatz eines naturnahen Tieflandflusses. Durch den Totholzeinbau werden sich weitere naturnahe Strukturen bilden, so dass eine Vielzahl von neuen Lebensräumen im Fluss durch den Bau geschaffen wurde und zukünftig weiter entwickeln werden. Die Gesamtlänge der umgestalteten Gewässerstrecke beträgt 650 m.
 

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Bild 3: Erhöhung der Laufkrümmung der Nette durch Anlage eines Mäanderbogens.
Bild 4: Gesicherte Totholzstubben und Pflanzen aus dem alten Flussbhett zur schnelleren Neubsiedlung der umgestallteten Nette.